Zeit für Frieden – Ein Aufschrei gegen das Vergessen

Wieder rollen Panzer über europäische Felder. Wieder ertönt das Donnern von Kanonen, wieder sehen wir Menschen fliehen, Städte brennen und Hoffnungen sterben. Und wieder steht Deutschland nicht an der Spitze eines Friedensprozesses – sondern an der Frontlinie der Aufrüstung. Panzer „made in Germany“ rollen gen Osten. Die Sprache der Diplomatie wird übertönt von Rufen nach „Kriegsfähigkeit“. Haben wir aus unserer Geschichte nichts gelernt?

Deutschland – ein Land, das zweimal im letzten Jahrhundert Europa in die Katastrophe geführt hat. Der Erste Weltkrieg – Millionen Tote, verloren in Schützengräben, im Giftgas, in der Kälte. Und der Zweite Weltkrieg – entfesselt von deutschem Boden aus, endete in unvorstellbarem Leid, in Verfolgung, Zerstörung und Massenmord. Es war diese Geschichte, die uns Demut lehren sollte. Es war diese Geschichte, aus der wir den Schwur ableiteten: Nie wieder Krieg. Nie wieder von deutschem Boden.

Und heute?

Heute hören wir Minister von „Kriegstüchtigkeit“ sprechen. Waffenlieferungen werden gefeiert wie diplomatische Erfolge. Friedensinitiativen gelten als naiv, als schwach. Wer nach Verhandlungen ruft, wird schnell in eine Ecke gedrängt. Doch wo bleibt das Menschliche? Wo bleibt das, was uns eigentlich aus unserer Geschichte hätte wachsen lassen sollen: Mitgefühl, Verantwortung, der Mut zur Diplomatie statt zur Waffe?

Frieden ist nicht naiv. Frieden ist nicht feige. Frieden ist die härteste, aber einzig menschliche Antwort auf den Wahnsinn des Krieges.

Wir brauchen eine Politik, die nicht reflexartig zu Waffen greift, sondern zu Worten. Eine Politik, die sich erinnert. Die sich schämt für das, was war – und daraus handelt. Nicht mehr Waffen, sondern mehr Gespräche. Nicht mehr Eskalation, sondern Deeskalation. Es ist Zeit für Friedensverhandlungen. Es ist Zeit für ein neues Denken.

Deutschland muss nicht Vorreiter der Kriegsmaschinerie sein. Es kann – und muss – Vorreiter des Friedens sein. Das ist nicht Schwäche. Das ist wahre Stärke. Im Gedenken an die Millionen, die in zwei Weltkriegen ihr Leben ließen, dürfen wir den Weg des Krieges nicht weitergehen.

Die Waffen nieder. Das Herz öffnen. Der Menschlichkeit eine Chance geben.