Meine Gedanken sind hinter Schloss und Riegel

Manchmal wache ich auf und spüre, dass etwas in mir verschlossen ist. Wie eine Tür, die klemmt, obwohl man den Schlüssel längst in der Hand hält. Ich sehe Menschen reden, lachen, sich öffnen. Und ich sitze da. Mit einem Kopf voller Worte, die nicht nach draußen wollen.

Es ist nicht so, dass ich nichts sagen will. Es ist eher so, dass etwas in mir flüstert, ich solle es lassen. Es könnte falsch sein. Zu viel. Zu wenig. Nicht verstanden. Also bleiben sie, diese Gedanken. Eingesperrt. Still. Hinter Schloss und Riegel.

Ich frage mich oft, wie es wäre, frei zu sprechen. Ohne Angst. Ohne den inneren Wächter, der jedes Wort prüft. Manchmal drückt ein Gefühl so sehr, dass mir die Kehle brennt. Doch selbst dann schließe ich lieber die Tür noch fester, als sie zu öffnen.

Vielleicht kennt das jemand. Dieses Schweigen, das schwerer wiegt als jeder Lärm. Dieses Warten, dass jemand fragt. Ehrlich fragt. Und bleibt, auch wenn die Antwort nicht schön ist.

Ich hoffe auf den Tag, an dem ich den Schlüssel drehe und alles heraus darf. Nicht perfekt. Nur echt. Vielleicht ist das genug.