Früher Schilfjäger – Ein Frühlingsbote am Wasser
Der Frühe Schilfjäger (Brachytron pratense) ist eine der ersten Libellenarten, die uns im Frühling begegnen können. Bereits ab Mitte April, oft noch vor den richtig warmen Tagen, beginnt dieser Vertreter der Edellibellen mit seinem Schwirrflug durch Schilfgürtel, Gräben und Teiche.
Mit seiner kompakten Gestalt und den leuchtend blauen Abdominalflecken (bei den Männchen) ist der Frühe Schilfjäger gut zu erkennen. Er erreicht eine Körperlänge von etwa sechs Zentimetern und fällt durch seinen auffällig flotten, wendigen Flugstil auf.
Diese Art bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer mit dichtem Uferbewuchs – wie Schilf, Seggen oder Röhricht –, in dem auch die Weibchen ihre Eier ablegen. Die Entwicklung der Larven dauert meist zwei Jahre, bevor sie sich im Frühling zur Imago häuten.
Besonders bemerkenswert: Brachytron pratense ist eine wichtige Zeigerart für naturnahe Feuchtgebiete. Wer ihn also zu Gesicht bekommt, darf sich nicht nur an seinem eleganten Flug erfreuen, sondern weiß auch: Hier stimmt (noch) das ökologische Gleichgewicht.
Beobachtungstipp: An sonnigen Tagen im Mai stehen die Chancen gut, ihn in der Nähe von Altwässern, Seen oder Gräben zu entdecken – mit Fernglas und Geduld ein beeindruckendes Erlebnis!