Es war mal wieder Flohmarkt in Gartow und das heißt für mich Auto volltanken und ab die Post aus Richtung Uelzen losfahren. Natürlich vorher noch den Wetterbericht gecheckt, der sah gut aus und ich dachte mir super, das wird ein entspannter Tag. Also in kurzer Hose und T Shirt los, man ist ja optimistisch. Wer mich kennt weiß schon, ich fahre da nicht nur wegen der Stände hin, sondern auch wegen der legendären Erbsensuppe, die schmeckt wie bei Mutti.


Gegen zehn Uhr hatte ich auf dem Gelände einen Parkplatz gefunden, nicht schlecht, und auf den ersten Blick waren auch reichlich Händler da. Ich freute mich wie ein Schneekönig und hoffte natürlich auf das eine oder andere Schnäppchen. Also los, schön Reihe für Reihe, erst links dann rechts, man will ja nichts verpassen.

Es gab wirklich alles, Werkzeug, Elektronik, Sammelstücke für jedes Hobby und natürlich den üblichen Krempel, den kein Mensch braucht, aber den man trotzdem anschaut. Ich hatte Glück, denn ich fand einen Stand mit Eisenbahnsachen in H0 und da war auch gleich ein Karton mit Miniaturfiguren dabei. Genau sowas suche ich, weil ich über die Wintermonate gerne kleine Fotoszenen baue. In einer Schachtel waren sogar winzige Skifahrer drin, die musste ich haben.

Jetzt begann das Ritual, das jeder Flohmarktbesucher kennt. Der Händler wollte acht Euro, ich war aber nur bereit fünf zu zahlen. Nach einem kurzen Schachspiel mit Worten einigten wir uns auf sechs Euro und beide waren zufrieden. So mag ich das.

Doch kaum war ich glücklich mit meinem Einkauf, da meldete sich Thor, der Donnergott, Herr über Sturm, Blitz und Regen. Offenbar hatte er schlechte Laune und beschloss den Flohmarkt kräftig zu duschen. Zack, wurde es dunkel, der Wind blies und er kippte uns eine ordentliche Portion Regen auf den Kopf. Gegen Viertel nach elf war das Wetter dahin, die Händler kämpften mit Folien und Planen und ich kämpfte mit der Frage ob ich weitermache oder direkt zur Suppe gehe.


Ich entschied mich für die Suppe, man muss Prioritäten setzen. Eine gute Schale Erbsensuppe mit Bockwurst für sieben Euro, das war völlig in Ordnung und wie immer saulecker. Zum Glück hatten die am Suppenstand ein Pavillon aufgestellt, so konnte man wenigstens im Trockenen essen. Ich sage es ehrlich, das ist für mich der wahre Grund warum ich den Flohmarkt immer wieder besuche.


Leider hatte Thor keine Lust aufzuhören, nach einer Stunde schüttete es noch immer und so machte ich mich auf den Heimweg. Vorher erfüllte ich aber noch einen Auftrag von meiner Mutter, sie wollte eine Dose Erbsensuppe mitgebracht haben. Auftrag erledigt, Mutti glücklich.


Im Oktober gibt es den letzten Flohmarkt in Gartow für dieses Jahr und ich hoffe sehr, dass Thor der Donnergott dann Urlaub hat und wir alle in Ruhe stöbern können.