Enttäuschung über das Projekt „Essbare Stadt“ in Uelzen

Mit großen Zielen startete 2023 das Projekt „Uelzen Essbare Stadt“. Es sollte die Stadt grüner machen, das Bewusstsein für Lebensmittel fördern und Menschen zusammenbringen. Unterstützt von zahlreichen Institutionen, wie der Woltersburger Mühle, der Sparkasse und Mycity, und getragen von der Unterstützung des Bürgermeisters Jürgen Markwardt, schien das Projekt vielversprechend. „Pflanzen verschönern die Stadt und verbessern das Mikroklima“, hieß es damals optimistisch.

Doch ein Jahr später herrscht Ernüchterung. Die anfänglichen Visionen sind weit entfernt von der Realität. Ein Beispiel hierfür sind die Pflanzkästen vor der alten Kaufhalle in der Lüneburger Straße, die als Vorzeigeprojekt dienten. Schon früh wurden Stimmen laut, die vor einer Vernachlässigung und möglichen Zerstörung warnten. Diese Bedenken, damals in den sozialen Medien kritisch diskutiert, scheinen sich leider bestätigt zu haben.

Beim jüngsten Besuch vor Ort boten die Pflanzkästen ein trauriges Bild: Sie waren verdreckt, unordentlich und weit entfernt von dem, was man sich von einer „Essbaren Stadt“ erhofft hatte. Der Winter mag für das Fehlen von Gemüse verantwortlich sein, doch auch in der kalten Jahreszeit könnte man mit geeigneten Pflanzen ein gepflegtes Bild schaffen. Stattdessen wirken die Kästen verlassen – ein Sinnbild für ein Projekt, das offenbar keine langfristige Pflege und Beteiligung gefunden hat.

Wo sind die Unterstützer, die sich damals mit großen Worten für das Projekt starkgemacht haben? Wo ist das Engagement der Bürger, das den Erfolg hätte sichern können? Die Realität zeigt, dass die Idee zwar gut, die Umsetzung jedoch mangelhaft war.

Vielleicht sollten wir die Pflanzkästen tatsächlich für das kommende Osterfeuer nutzen, um zumindest symbolisch einen Neuanfang zu wagen. Denn so, wie sie jetzt dastehen, sind sie weder ein Aushängeschild für die Stadt noch ein Beispiel für Nachhaltigkeit. Es bleibt die Hoffnung, dass zukünftige Projekte aus diesen Fehlern lernen.