Die alten Föhns im Hallenbad Uelzen

Sie hingen an der Wand wie tapfere Soldaten, bereit für jede nasse Mähne. Man zog sie herunter, sie brummten los und klangen dabei, als würden sie gleich abheben. Die Luft kam heiß wie aus einem Backofen, kein Wellnesshauch, sondern ehrlicher Sturm. Wer nach dem Schwimmen noch fror, brauchte nur dreißig Sekunden darunter und war wieder bei Kräften, manchmal auch leicht geröstet.

Heute hängen dort neue Geräte, weiß, glatt, schick, zum in die Hand nehmen, energiesparend, leise wie ein höflicher Büroventilator. Sie sind praktisch, modern, korrekt. Aber sie haben kein Gesicht, keine Geschichte, kein Knurren. Sie machen einfach nur ihren Job, ohne Drama, ohne Charme.

Und doch, wenn man da steht, denkt man manchmal zurück. An die röhrenden Ungetüme, die immer ein bisschen so klangen, als ob sie sich beschweren wollten, aber trotzdem weitermachten. Sie waren wie alte Bekannte, die man nicht unbedingt schön fand, aber ohne die etwas fehlt.

So ist es wohl mit den Dingen. Die Zeit vergeht, Neues kommt, Altes verschwindet. Doch im Kopf rauscht manchmal noch der Lärm von damals und man spürt fast wieder die Glühhitze im Gesicht. Und irgendwie, ja irgendwie, fehlt einem das.