Der Herbst klopft leise an

So langsam kommt der Herbst. Ganz leise. Fast unbemerkt. Und doch beginnt sich die Natur zu verändern.

Neulich ist es mir aufgefallen. Die Luft am Morgen ist frischer. Die Sonne wärmt noch, aber anders. Die Blumen, die vor kurzem noch in voller Blüte standen, beginnen langsam zu welken. Ihre Farben verblassen, als würden sie sich für den Abschied rüsten. Und die Bäume tragen plötzlich ein anderes Kleid. Erste Blätter färben sich gelb und rot, fast so als wolle jeder Ast noch einmal seine ganze Schönheit zeigen.

Wir haben noch Sommer. Zumindest sagt das der Kalender. Doch gefühlt zieht der Herbst schon durchs Land. Er streicht durch die Gärten, flüstert in den Wäldern, legt sich sanft über Wiesen und Felder.

Ich freue mich auf ihn. Auf das leise Rascheln unter den Füßen, wenn man durch das Laub spaziert. Auf die Farben, die noch einmal alles überstrahlen. Auf den Duft von feuchter Erde und reifem Obst. Auf Abende, die wieder ruhiger werden.

Der Herbst macht etwas mit mir. Vielleicht ist es die Melancholie in der Luft. Vielleicht die Erinnerung an vergangene Jahre. Oder einfach nur die Ruhe, die sich ausbreitet, wenn die Welt sich langsam zurückzieht.

Es tut der Seele gut. Dieses Innehalten. Dieses Bewusstwerden. Noch einmal zeigt uns die Natur ihre ganze Kraft. Und gleichzeitig bereitet sie sich auf den Winter vor.

So ist der Herbst für mich ein Geschenk. Ein stiller, bunter Begleiter auf dem Weg zum Jahresende. Und ich nehme ihn gern an.