Wassermühle Holxen 2025

Die alte Wassermühle an der Hardau – wo Geschichte plätschert

Zwischen Kastanien, Kuhweiden und dem leisen Murmeln der Hardau steht sie: die Holxener Wassermühle. Romantisch gelegen am Rand des kleinen Heideflüsschens, in das sich ein Bach namens Stahlbach eifrig hineinschlängelt, ruht sie da wie aus der Zeit gefallen. Und ja, man kann sagen sie hat schon einiges gesehen.

Die Mühle selbst hockt auf einem Hügelrücken aus der Eiszeit und guckt von oben auf das enge Hardautal runter. Da haben sich Hardau und Stahlbach nämlich ordentlich reingefressen. Wer hier spaziert merkt schnell da geht’s nicht flach zur Sache – nordseitig steigt das Gelände mal eben um 17 Meter an. Kondition ist also gefragt.

Der Ort Holxen? Früher ein wild zusammengewürfeltes Haufendorf. Dann kam 1893 ein Feuer und hat den Großteil weggebrannt. Der Wiederaufbau lief dann ordentlich mit Lineal: heute ein hübsches Straßendorf, brav entlang einer geraden Hauptachse. Parzellen wie mit der Nagelschere geschnitten.

Mahlzeit seit dem Mittelalter

Die Holxener Mühle taucht erstmals 1321 in einer Urkunde auf. Aber wer glaubt dass das ihr Geburtsjahr war irrt. Wahrscheinlich klapperte sie schon vorher vor sich hin. Und das nicht nur fürs tägliche Brot: hier wurde Korn gemahlen Grütze gemacht und Flachs zu Leinen verarbeitet – richtig vielseitig das Ding. Zwei Wasserräder trieben sie an und sie mahlte fröhlich weiter bis ins Jahr 1950.

Ein echtes Highlight liegt direkt unterhalb: eine alte Furt durch die Hardau. Früher ein richtiger Hotspot des Fernverkehrs. Zwei mittelalterliche Handelsstraßen kreuzten sich hier. Die eine kam von Lüneburg runter nach Braunschweig die andere war die „Alte Celler Heerstraße“ – eine Art mittelalterliche A7 durch die Heide. Da musste natürlich eine Mühle hin. Geschäftssinn hatten sie damals schon.

Heute nur noch zum Gucken nicht zum Mahlen

Zwar dreht sich hier kein Mühlrad mehr aber das Gebäude wurde liebevoll restauriert und steht da wie frisch gebürstet. Betreten darf man das Gelände zwar nicht (Privatbesitz bitte nett bleiben) aber von außen lässt sich alles prima ansehen. Sogar eine Infotafel gibt’s.

Das große Mühlrad wurde 1983 nochmal erneuert allerdings ohne Aussicht auf Dauerbetrieb. Heute steht es etwas schief in der Landschaft wirkt ein bisschen wie ein müder Riese nach einem langen Tag aber zeigt trotzdem anschaulich wie das früher mal lief mit Wasserkraft und Handwerk.

Wer Lust auf einen kleinen Zeitsprung hat und den Klang der Geschichte hören möchte der ist hier genau richtig. Am besten mit Gummistiefeln und Picknick im Gepäck. Nur Mühle betreten – lieber nicht. Schauen reicht völlig aus.

Wassermühle Holxen – Der wahre Zustand

 

Mit diesem Kurzfilm zeige ich den aktuellen, tatsächlichen Zustand der Wassermühle in Holxen. Während im Internet vor allem idyllische Bilder aus vergangenen Tagen zu finden sind, sieht die Realität heute leider ganz anders aus: Der Zustand der Mühle ist alarmierend – ein Denkmal, das dem Verfall preisgegeben ist.

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Auch die Fotos der Wassermühle sprechen eine deutliche Sprache: Sie dokumentieren den fortschreitenden Verfall seit der letzten Restaurierung im Jahr 1983. Die Spuren der Zeit sind unübersehbar – es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis das Wasserrad endgültig aus seiner Halterung bricht.