In der malerischen Region südlich von Hannover erhebt sich majestätisch Schloss Marienburg, ein neugotischer Prachtbau und einstige Sommerresidenz des letzten Königs von Hannover, Georg V. Heute steht dieses architektonische Juwel jedoch vor großen Herausforderungen. Ein unsichtbarer Feind bedroht nicht nur die historische Substanz des Gebäudes, sondern auch die Sicherheit der Besucher: der Hausschwamm.
Das Schloss, das oft als das „Neuschwanstein des Nordens“ bezeichnet wird, ist aufgrund von Sicherheitsbedenken größtenteils für Besucher gesperrt. Die Bauaufsicht hat nach einem neuen Gutachten das Betreten des gesamten Südflügels untersagt. Stuckdecken haben sich abgesenkt, und der gefährliche Hausschwamm hat sich in einigen Bereichen festgesetzt. Die traurige Realität ist, dass große Teile dieses prächtigen Gebäudes nicht mehr sicher betreten werden können.
Schloss Marienburg wurde im Jahr 1860 von König Georg V. für seine Gemahlin, Königin Marie, errichtet. Seit 2004 befindet es sich im Privatbesitz von Ernst August von Hannover junior. Ursprünglich plante er, das Schloss für einen symbolischen Euro an die öffentliche Hand zu verkaufen, doch dieser Verkauf scheiterte. Inzwischen wurde das Schloss in eine Stiftung überführt, die sich der Erhaltung dieses historischen Erbes verschrieben hat. Der Sanierungsbedarf wird auf etwa 27 Millionen Euro geschätzt, eine enorme Summe, die dringend benötigt wird, um das Schloss vor dem weiteren Verfall zu bewahren.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es einen Silberstreif am Horizont. Die Generalplanung für das Sanierungsprojekt wurde an ein erfahrenes Unternehmen vergeben, was einen wichtigen Schritt in Richtung Rettung dieses einzigartigen Kulturerbes darstellt. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, aber mit dem Engagement der Stiftung und der Unterstützung von regionalen und staatlichen Akteuren gibt es Hoffnung für Schloss Marienburg.